Mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmern sehr gut besucht war die Online-Konferenz zum Thema Wolf, zu der der CSU-Kreisverband am 26. Februar eingeladen hatte. Nicht zuletzt wurde das große Interesse durch die Sichtung zweier großer grauer Tiere im Januar auf Kirchzeller Gemarkung zusätzlich angeregt. Moderiert vom Vorsitzenden der CSU-Arbeitsgruppe Umwelt, Christian Schreck, referierten Landtagsabgeordneter Alexander Flierl, Mitglied in den Ausschüssen Umwelt und Verbraucherschutz sowie Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags, Stefan Köhler, Präsident des unterfränkischen Bauernverbands, Michael Mendel vom Netzwerk Große Beutegreifer, Berthold Rüth MdL und MdB Alexander Hofmann auf dem virtuellen Podium der Diskussionsrunde.
„Kein Wildtier polarisiert aktuell mehr als der Wolf“, so Flierl. In seinem Statement plädierte er für eine möglichst sachliche Diskussion des Themas. Weder die romantisierende Verklärung des Wolfes noch dessen Verteufelung werde der Situation gerecht. Ein Blick ins Baltikum, nach Frankreich oder nach Schweden zeige, wie man mit dem Thema Wolf „normal“ umgehen kann. Problematisch bewertete Flierl, dass der Wolf in Deutschland als gefährdetes Tier gilt und unter strengem Schutz steht, obwohl der Bestand innerhalb der EU mit geschätzten etwa 17.000 Tieren gesichert sei. Außerdem weise der Bestand Zuwächse von mehr als 30% auf. Es gelte, auf EU-Ebene einen günstigen Erhaltungszustand festzustellen, um notfalls Tiere aus dem Bestand entnehmen zu können, wenn diese zum Risiko für Menschen oder Weidetiere werden. Ausdrücklich lobte Flierl die Entschädigungsregelungen in Bayern für gerissene Nutztiere und die Präventionsförderung. Andere Bundesländer hätten hier noch Nachholbedarf.