Im Rahmen eines Unternehmenbesuchs kam die Arbeitsgruppe Umwelt des CSU-Kreisverbandes Miltenberg zum Forstservice Steingaesser nach Kleinheubach. Zu Beginn gab Prokurist Thomas Rüttiger, der den Betrieb schon seit über 30 Jahren führt, einen kurzen Überblick zur Unternehmensentwicklung. So reicht die Historie der Steingaesser Unternehmensgruppe – Forstservice, Bindereibedarf und Gehölzsamen – bis ins Jahr 1815 zurück.

In den eigenen Baumschulen werden auf über fünfzig Hektar Forstpflanzen und Sträucher gezüchtet. Hierbei sind alle gängigen Varianten aber auch Exoten vertreten. „Wir können auch auf Wunsch die Aufzucht von Bäumen übernehmen, falls ein eigenes Saatgut von wertvollen Beständen vorhanden ist“, so Rüttiger, dies sei nur ein Punkt aus dem großen Forstservice-Portfolio.

„Überall in Deutschland sind die Folgen der Waldschäden zu besichtigen. In den letzten Jahren haben Dürre, Stürme, der Borkenkäfer und ganz aktuell auch große Waldbrände ganze Wälder zerstört und Lücken geschaffen. Die große Aufgabe heißt Verjüngung und Waldumbau, denn es braucht eine bessere Klimaresistenz und eine geringere Anfälligkeit“, so Förster Hubert Astraschewsky.

„Die sehr mager ausgefallene Saatguternte der letzten Jahre wird sich in der näheren Zukunft bei der Stieleiche, Roteiche, Traubeneiche, Winterlinde sowie bei der Buche zeigen. Pflanzgut von Weiß- und Küstentanne, Kiefer sowie Douglasie sind hingegen ausreichend vorhanden“, erklärte Rüttiger, der für eine sichere Saatgutversorgung u.a. die Zulassung neuer Erntebestände als wichtig erachtet.

„In der sensiblen Anwuchs-Phase der jungen Bäumchen sind Wuchshilfen und andere Forstprodukte wichtig. Für die bekannten Kunststoff-Wuchshüllen wird es einen stufenweisen Ausstieg geben, so wird ab dem 1. Januar 2023 keine Förderung mehr möglich sein. Zum Einsatz sollen langfristig alternative Produkte kommen, denn in Bayern soll es künftig deutlich weniger Kunststoff geben“, so Ingrid Stenger.

„Neben der klassischen Forst müssen aber auch die Streuobstwiesen (ihr Name lässt sich auf einzeln verstreute Bäume, verschiedene Sorten nebeneinander, alte und junge Bäume vermischt, zurückführen), welche zu den artenreichsten Lebensräume zählen, gepflegt und umgebaut werden. Denn die Vielfalt der vorhandenen Obstsorten geht sonst verloren! “, so Karl Zimmermann, der sich seit Jahren intensiv mit dem Thema Streuobstwiesenpflege und deren Bewirtschaftung beschäftigt.

Abschließend dankte Christian Schreck dem Prokurist Rüttiger für den fachlich sehr intensiven Austausch während des dreistündigen Gesprächs.