„Ein gesunder Wald ist der beste Klimaschutz!“, das müsse das Ziel für die heimischen Wälder sein. Diesem Eingangsstatement von MdL Thorsten Schwab (Main-Spessart) – Mitglied im Ausschuss für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten, unterfränkischer CSU Fachexperte Forstwirtschaft – konnten alle Mitglieder der Arbeitsgruppe zu Beginn des digitalen Austauschs „Zukunft Wald“ zustimmen. 

„Durch den Borkenkäfer und in Folge der Trockenheit sind viele Fichtenbestände besonders betroffen. Aber auch die Kiefern und Buchen haben in vielen Gemarkungen an Vitalität verloren. Um diesem entgegenzuwirken, muss der aktive Umbau der Wälder zu artenreichen Mischwäldern fortgesetzt werden“, so Christian Schreck – Arbeitsgruppe Umwelt.

„Genau dieser aktive Umbau wird in Bayerns Wälder schon über viele Jahrhunderte hinweg umgesetzt und den Bedürfnissen der jeweiligen Zeit angepasst. So war die Gewinnung von Holz für die Bevölkerung stets essenziell, allerdings ist es der Forstwirtschaft über die Jahrhunderte hinweg gelungen eine hohe Diversität zu erhalten. Mit Blick auf die Wälder im Spessart – die eine höchst ökologische Qualität haben – zeigt sich der Erfolg des Zweiklangs „Den Spessart schützen und nützen“ um den uns Regionen aus der ganzen Welt beneiden, die von Waldverlust bedroht sind“, so Alexander Hoffmann – direktgewählter Bundestagsabgeordneter.

„Schon seit vielen Jahren sind in Bayern Waldflächen komplett aus der Holz-nutzung ausgenommen worden, um dem Wunsch nach möglichst unberührter Natur nachzukommen. So sind aktuell alleine im Spessart 2.000 Hektar Klasse-1-Wälder der Bayerischen Staatsforsten nicht bewirtschaftet. Hier liegt die Priorität in der biologischen Vielfalt. Der Schritt insgesamt 10 Prozent des Staatswaldes dauerhaft als Naturwälder der natürlichen Entwicklung zu überlassen, war ein richtiger Schritt, der auch in Art. 12aAbs 2 des Bayerischen Waldgesetzes verankert ist. Damit ist es zu einer weiteren Stärkung der Biodiversität gekommen. Aktuell sind in Bayern rund 83.000 Hektar Naturwälder ausgewiesen. Der bayerische Landtag hat beschlossen, dass die verbleibenden 90 Prozent des bayerischen Staatswaldes auf Dauer nachhaltig aber auch multifunktional bewirtschaftet werden. So sind Nutz-, Schutz- und Erholungsfunktionen auf derselben Fläche in örtlich ausgewogenem Maße zu erbringen. Neben dem integrativen Erhalt der biologischen Vielfalt, auch ausdrücklich die Bereitstellung des wertvollen und ökologisch einzigartigen Rohstoffs Holz.“, erklärte Thorsten Schwab

„Ein gesunder Wald leistet einen wichtigen Klimaschutzbeitrag, so ist dieser in der Lage der Atmosphäre CO2 zu entziehen und den Kohlenstoff im Holz zu binden. Dies gelingt nach Meinung der Fachexperten in nachhaltig genutzten Wäldern auf Dauer wirkungsvoller als in stillgelegten Wäldern. Weiterhin haben uns allen die vergangenen trockenen Jahre gezeigt, dass sowohl genutzte als auch ungenutzte Waldflächen gleichermaßen hart getroffen wurden. Allerdings kann durch den aktiven Waldumbau eine weitere Klimaanpassung vorgenommen werden notfalls auch Reparaturarbeiten, diese sind in Naturwäldern /Stilllegungen nicht möglich“, so Ingrid Stenger.

„Gerade die Verknappung von Energieträger seit des Ukrainekriegs, zeigt wie wichtig die Versorgung mit heimischen, nachwachsenden Rohstoffen und Energieträgern ist. Jede weitere großflächige Waldstilllegung schränkt die Versorgungsspielräume für unsere kommende Generationen unwiderruflich ein. Die Herausforderung der Zukunft wird sein, das Gleichgewicht aus Ökologie und Ökonomie im Spessart zu erhalten“, so Martin Stock.

Diesen Ausführungen stimmte Schwab zu und ergänzte, dass kleinflächige Stilllegungen im Staatswald wie Trittsteine oder Naturwaldreservate auch weiterhin angewendet werden sollten, wenn diese durch Fachexperten begründet werden. Denn der Grundsatz „Schützen und Nutzen“ hat sich be-währt. 

Abschließend wurde noch das Themenfeld „Bauen mit Holz“ gestreift. Hierbei waren sich alle einig, dass jeder ein echter Klimaschützer sei, der mit dem Öko-Rohstoff Holz baue und auf andere Bau- und Werkstoffe wie Beton und Stahl verzichte, denn diese müssten erst klimaschädlich produziert werden. Hierzu werde man mit den Betrieben vor Ort in den weiteren Austausch gehen.