Das Jahr 2021 stand, wie auch schon das Vorjahr, wieder im Zeichen der Covid-19-Pandemie. Abseits von Corona konnten wir mit unseren digitalen Gesprächsangeboten einige spannende und wichtige Themen aufgreifen und anregen. 

Der Jahresauftakt war von der Frage „Wieviel Wolf verträgt unsere Kulturlandschaft?“ geprägt. In der mit rund 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten Online-Konferenz waren  Alexander Flierl, Mitglied in den Ausschüssen Umwelt und Verbraucherschutz sowie Ernährung, Landwirtschaft und Forsten des Bayerischen Landtags, Stefan Köhler, Präsident des unterfränkischen Bauernverbands, Michael Mendel vom Netzwerk Große Beutegreifer, Berthold Rüth MdL und Alexander Hoffmann als besondere Gäste vertreten.  Das Interesse war durch die Sichtung zweier großer grauen Tiere im Januar 2021 auf Kirchzeller Gemarkung groß. „Durch die Sichtung eines Wolfs, der mitten durch Bergen im Chiemgau läuft und wenig später in einem Stall eine Ziege greift, ist die Diskussion aktueller denn je.“, so Ingrid Stenger. Die Problematik ist, dass der Wolf in Deutschland als gefährdetes Tier gilt und unter strengem Schutz steht, obwohl der Bestand innerhalb der EU mit geschätzten 17.000 Tieren gesichert sei. Der Blick nach Frankreich oder Schweden zeigt, wie man mit dem Thema Wolf „normal“ umgehen kann. 

Im Frühjahr konnte die Bayerische Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber digital begrüßt werden. Dass die Themen Landwirtschaft und Forsten in der Region viele Interessierte und zahlreiche unmittelbar Betroffene hat, zeigte sich auch in der Themenvielfalt während der Konferenz: Vereinbarkeit von Waldpflege und Wildhege, Waldumbau, Wasserversorgung in Zeiten des Klimawandels und Weinbau. Zu weiteren landwirtschaftlichen Themen wie Düngeverordnung, Wasserschutz oder der Diskussion um das Tierwohl sagte die Ministerin einen persönlichen Gesprächstermin im Landkreis Miltenberg zu, bei dem die wichtigsten Themen Vorort besprochen werden sollen.

Eine Chance bei der erfolgreichen Meisterung des Klimawandels bietet der Einsatz von Wasserstoff als nachhaltige Energiequelle der Zukunft. Mit Dr. Martin Huber, MdL – Mitglied im Ausschuss für Umwelt und Verbraucherschutz des Bayerischen Landtags und CSU Landesvorsitzender des Arbeitskreises Umweltsicherung und Landesentwicklung – wurden dieses Themenfeld im Mai erörtert. Um eine regionale Wasserstoffstrategie angehen zu können erfordere es gerade beim ÖPNV eine einheitliche Vorgehensweise der gesamten Region, bestehend aus den Landkreisen Aschaffenburg und Miltenberg sowie der Stadt Aschaffenburg. Huber empfahl, hierzu eine Trägergesellschaft mit Vertretern der Region, Kommunen und der heimischen Wirtschaft zu gründen, die das Projekt mit dem erforderlichen Nachdruck vorantreiben kann. „Hierzu braucht es eine gemeinsame Wasserstoff-Strategie in der Region Bay. Untermain und auch über die Landesgrenzen hinaus.“, erklärte Christian Schreck.

Im Sommer konnte dank der guten Inzidenzlage das ICO-Gründach besucht werden. Aufgrund der im Vergleich zu herkömmlichen Dächern deutlich höheren isolierenden Wirkung, reduziert es den erforderlichen Heizbedarf in den Wintermonaten und kühlt die Räume in heißen Perioden. Mit einem Gründach kann die Hitzelast auch beispielsweise in dicht besiedelten Gebieten reduziert werden, im Gegenteil zu großen Photovoltaik-Flächen, die zu einer Aufheizung führen. Die Kopplungsmöglichkeit der beiden Nutzungen sollten bei Neubauten und anstehenden Sanierungsprojekten im Landkreis überprüft werden. 

Zum Jahresende beschäftigte sich die Arbeitsgruppe mit der Nachhaltigkeit im Bereich der Textil- und Modebranche. Diese muss, so waren sich alle Beteiligten einig, mehr Verantwortung übernehmen, dies ist aber nur möglich, wenn auch der Konsument bei sozial und ökologisch nachhaltig produzierten Waren zugreift. 

Für das Jahr 2022 sind schon einige neue Projekte geplant: u.a. wird es am 24. Januar eine digitale Gesprächsrunde „Waldpolitik im Fokus“ geben. 

Die Arbeitsgruppe Umwelt im CSU-Kreisverband Miltenberg wünscht Ihnen einen guten Rutsch ins neue Jahr 2022!

Wenn Sie regelmäßig Informationen zur AG Umwelt erhalten wollen, dann melden Sie sich unter ChSchreck@gmail.com