Dass das Thema Nachhaltigkeit viele Interessierte hat, bestätigte die Online-Veranstaltung der Arbeitsgruppe Umwelt der Kreis-CSU Miltenberg. Nach der Begrüßung und einer kurzen Einführung durch den Leiter der Arbeitsgruppe, Christian Schreck, führten die beiden Referentinnen Prof. Dr. Britta Bolzern-Konrad (Professorin für Technische Betriebswirtschaft, TH Rosenheim/Campus Burghausen und Textilingenieurin) sowie Juliane Kahl (Geschäftsführerin des Münchner Responsive Fashion Institute´s und Lehrbeauftragte an nationalen und internationalen Universitäten und Hochschulen für Sustainable Fashion & Innovation) durch ihre aussagekräftige Präsentation.

Schätzungsweise 5,2 Milliarden Kleidungsstücke befinden sich in den deutschen Kleiderschränken. Im Durschnitt besitzt somit jede Person 95 Kleidungsstücke, jedes fünfte davon wird so gut wie nie getragen. Mode ist heute Massenware und zum Wegwerfartikel verkommen. Das geht zulasten der Umwelt und Gesundheit, das sich beispielsweise in den chinesischen Flüssen zeigt. Denn hier kann man schon jetzt die Trendfarben der kommenden Kollektionen erkennen.

Aktuell verursacht die Textilbranche mehr C02-Emmission als der weltweite Flug-, Schiffs- und Kreuzfahrtverkehr zusammengenommen. Eine Untersuchung der britischen Ellen-MacArthur-Stiftung nach könnte die gesagte Textilindustrie bis zum Jahr 2050 für ein Viertel des klimaschädlichen C02-Ausstoßes verantwortlich sein. Die Modeindustrie als Teil der Textilbranche ist allein für fünf Prozent der globalen Emissionen zuständig. In Zukunft muss die Textil- und Modebranche mehr Verantwortung übernehmen, dies ist aber nur möglich, wenn auch der Konsument bei sozial und ökologisch nachhaltig produzierten Waren zugreift.

Doch was bedeutet nun Nachhaltigkeit in diesem Kontext? Um den Fast Fashion-Kreislauf zu durchbrechen, die Umweltbelastung zu minimieren, Rohstoffe zu schonen und auch die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit zu verbessen ist die sogenannte Kreislaufwirtschaft der Zukunftsansatz. Dies würde bedeuten, dass es einen ganzheitlichen Ansatz, der den kompletten Lebenszyklus der Textilherstellung betrachtet, braucht und somit eine Optimierung der genannten Punkte stattfindet. Hierüber waren sich auch alle TeilnehmerInnen einig.

Verantwortung ist immer „in Mode“ und muss in den Köpfen der Verbraucher präsenter sein, deshalb wird dieses Thema nochmals in einer Präsenzveranstaltung aufgegriffen, hierfür ließen sich auch die beiden Referentinnen begeistern.