Lange Zeit waren die Inzidenzwerte sehr niedrig, aktuell ist das Niveau wieder ansteigend. Die aktuelle Delta-Variante trifft besonders den Teil der Bevölkerung, der sich noch nicht impfen lassen konnte, nicht wollte oder noch keine Möglichkeit hierzu hatte. Zwar sind bei Kindern und Jugendlichen schwere Verläufe selten, können aber nicht ausgeschlossen werden, zudem ist LongCovid eine ernstzunehmende Gefahr. Die entsprechenden Langzeitfolgen sind, Stand heute, nur schwer abzuschätzen.
Corona wird die Orte der Zusammenkünfte (Kindertagesstätte, Schule, usw.) sicher noch einige Jahre prägen. Im bevorstehenden Herbst und Winter ist Dauerlüften weder eine praktikable noch zufriedenstellende Lösung für alle Betroffenen. Zu den bereits vorhandenen Hygienemaßnahmen ist die Investition in mobile Luftfilter ein weiterer wichtiger Baustein. Luftfilter können das Lüften nicht ersetzen, allerdings wird die Ansteckungsgefahr weiter minimiert. Aerosolforscher sind sich einig: Für einen umfassenden Infektionsschutz braucht es eine Kombination aus frischer Luft, Raumluftreinigern und Masken.
Die letzten zwei Schuljahre dürfen nicht die Vorlage für das kommende Schuljahr werden. Videokonferenzen und Distanzunterricht können vieles leisten, allerdings sollten wir uns alle an den Art.131 „Schulen sollen nicht nur Wissen und Können vermitteln, sondern auch Herz und Charakter bilden.“ erinnern und dafür alles unternehmen.
Durch die Kombination aller möglichen Bausteine, lassen sich Schul- und Kitaschließungen verzögern, im besten Fall sogar verhindern. Der volle Präsenzunterricht muss das Ziel sein. Sicherlich lässt sich nicht alles auf einmal umsetzen, der Gesundheitsschutz sollte uns wichtig sein. Die vorhandenen Möglichkeiten der Förderung durch Bundes- und Landesprogramme sollten von allen Trägern geprüft sowie genutzt werden.
2 Comments
Rainer Dietrich
Völlig richtig.
Folgende Faktoren gehören zusammen:
1. Überwachung der Luftqualität und deren
Dokumentation.
2. Bedarfgerechtes Lüften, sobald
Grenzwerte erreicht und zusätzliches
Stoß- besser noch Querlüften in den
Pausen und Stundenwechseln.
3. Dazu noch gute und laufruhige
Luftreiniger in den Klassenzimmern, zur
Reduzierung der Virenlast.
Mit diesen drei Bausteinen sollten wir gut über den Winter kommen.
Bei Sanierungen und Neubauten sollte man dann auch Lüftungsanlagen mit Wärmerückgewinnung und eingebauten Luftreinigern vorsehen. Hier sind wohl Hybridanlagen die beste Lösung, wenn man die Kosten- Nutzenberechnung zugrunde legt.
Aber eines ist doch hoffentlich der Mehrheit klar:
„ Im Winter stupide alle zwanzig Minuten für fünf Minuten bei Minusgraden zu lüften, ist unzumutbar für Lehrer und Schüler.“
Christian Schreck
Danke für die treffende Ergänzung.