„Besser getrennt, weniger Müll und dadurch nachhaltig recycelt“, so müsse der Ansatz in der Abfallwirtschaft lauten. Diesem Statement von Wolfgang Röcklein – AG Mitglied und langjähriger Leiter der Abfallwirtschaft im Landratsamt Miltenberg – konnten alle Mitglieder der Arbeitsgruppe zu Beginn des digitalen Austauschs „Müll im Landkreis Miltenberg“ zustimmen.
„Damit der Kampf gegen die Ressourcenverschwendung gewonnen werden kann müssen die Abfallberge kleiner werden. Dies lasse sich natürlich nur bis zu einem gewissen Prozentsatz realisieren, denn Müll und Unrat wird es immer geben.“, so Christian Schreck, Leiter der Arbeitsgruppe Umwelt. Jede Bürgerin, jeder Bürger, alle Schulen und Unternehmen aber auch die Verwaltungen selbst müssen sich beteiligen und können bei dieser Aufgabe einen wichtigen Beitrag leisten, dass Müll vermieden und der vorhandene besser getrennt wird. Denn die sogenannte Fehlwurf-Quote muss verbessert werden.
Bei der angedachten Umstellung von der zweiwöchigen Abfuhr der Restmülltonne auf einen längeren Zeitraum sind mehrere Varianten möglich. Durch eine Streckung der Restmüllabfuhr auf einen 3-Wochen Rhythmus – wie es im Nachbarlandkreis Neckar-Odenwald auch ab 1. Januar 2023 praktiziert wird – kann zum einen der Bioabfallanteil durch die Verknappung des freien Tonnenvolumens aus der Restmülltonne verbannt werden, zum anderen können hierdurch Logistikkosten eingespart werden. Weiterhin sind hier auch Sonderregelungen für Gewerbe, Gewerbepflichtonnen und vor allem Grundstücke mit Mischnutzung erforderlich. „Schon jetzt liegt der Füllgrad der Restmülltonnen bei 82 – 94%. Mit der Verlagerung des Bioanteils aus der grauen Restmülltonne, wird Platz für die dritte Nutzungswoche geschaffen. Der geschaffene Platz reicht allerdings nicht für zwei weitere Wochen, was die Empfehlung des Umweltausschusses im Kreistag Miltenberg vorsieht“, so Karl Zimmermann.
„Dies Empfehlung ist auf keinen Fall familien- oder kleinkinderfreundlich. “, unterstrich Carolin Straub – Mitglied der Frauen Union im Landkreis Miltenberg-, die sich hier mit vielen Betroffenen zu diesem Thema ausgetauscht hat. „Auch Pflegebedürftige und Behinderte haben oft einen erhöhten Anteil an spezifischen Abfällen, zwar wird dieser Personenkreis im Rahmen einer freiwilligen Maßnahme mit einer Pflegetonne unterstützt, allerdings ist auch dieses Volumen nicht für eine vierwöchige Leerung ausreichend,“ so Edeltraud Fecher – Kreisrätin -, die sich eine bessere Bekanntmachung dieser Möglichkeit wünscht.
Dazu unterstützen Landkreis und Gemeinden gemeinsam die Familien mit Kleinkindern mit dem Windelsack. Aber Windeln aus der häuslichen Pflege und von Kleinkindern werden bei längeren Abfuhrturni auch zum Problem. Deshalb muss hierzu mehr aufgeklärt werden und der 3-Wochen-Rhythmus darf nicht überschritten werden.
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